Wow, nun sind schon meine ersten 44 Tage auf Hawaii vergangen, welche auch gleichzeitig die ersten 44 Tage meiner Weltreise sind. Es ist der Wahnsinn wie schnell die Zeit rennt! Und bevor ich es immer wieder aufschiebe, lasse ich euch wie versprochen mit der neuen Website und dem dazugehörigen Blog an meinen Reisen teilhaben.
Daher Willkommen oder wie wir gerne auch im Freundeskreis sagen "Moini" zum ersten Blog-Eintrag, den ich je geschrieben habe bzw. gerade schreiben werde.
Wie beginnt man am besten einen Blog?! Beginne ich am besten mit dem Urschleim wieso weshalb warum ich das ganze hier mache oder warum ich mich dazu entschlossen habe ein Jahr auf Reisen zu gehen? Ich denke dies beantworte ich euch im Laufe der Zeit, damit die Texte nicht zu lang werden und ich euch nicht zum einschlafen bringe.
Also starten wir mit der Ankunft auf Hawaii.
Am 18.04.2022 machte ich mich nun nach langer Planung auf den Weg zum Flughafen, um meine Flüge von Berlin über Frankfurt, Seattle nach Honolulu zu nehmen. Es war ein spannender und gleichzeitig aufregender Tag, weil ich an diesem Tag Abschied von der Heimat nahm und "Hallo" zur Weltreise sagte. Es war ein Tag voller gemischter Gefühle und Gedanken, welche einem im Flugzeug beim Blick aus dem Fenster, über den Wolken, durch den Kopf gingen. War es die richtige Entscheidung? Werde ich es aushalten so lange ohne Freunde und Familie zu sein? Bekommen meine Jungs & Mädels in den heimatlichen Familienbetrieben alles gepackt? Fragen über Fragen, welche einem oft keine Ruhe ließen und es schwer viel auf der Langstrecke mal die Augen zu schließen. Am leichtesten viel mir die Beantwortung der Frage, ob die Jungs & Mädels alles schaffen. Denn ich glaube, dass sie es locker meistern werden, da wir ein super Team haben, welches ich sehr gerne habe und auf die ich auch überaus stolz bin. Notfalls ist man ja von überall aus auf der Welt arbeitsfähig und kann Remote mit dem Laptop und einer Internetverbindung zuarbeiten und unterstützen.
Aber was ist mit der Familie und den Freunden? Da war schon sehr viel Wehmut vorhanden. Aber ich sagte mir immer wieder: "Es ist nur ein Jahr. Und wenn nicht jetzt wann dann?!". Also lieber etwas riskieren, als ewig zu bereuen, sich nicht getraut zu haben! Ich habe keine Kinder und keine Frau, aber möchte die irgendwann haben, daher war jetzt der Zeitpunkt, um zu sagen "los, auf gehts"! Bevor ich später im hohen Alter irgendwann da sitze und bereue es nicht getan zu haben. Nicht meinen Traum einer Weltreise erfüllt zu haben. Natürlich spielt da auch das letzte Jahr mit dem Verlust der wichtigsten Person in meinem Leben eine ganz große Rolle. Aber dazu eventuell später mehr.
Auf Hawaii angekommen, machte ich mich mit einem Uber auf den Weg zum AirBnB Apartment, welches ich für die Zeit bis Ende September gebucht hatte.
Wieso bis Ende September? Wieso so lange Hawaii? Weil hier der Startschuss ist und ich nach 16 Jahren mal wieder die Schule besuche, um mein Englisch aufzufrischen.
Oh man, jetzt merkt man erstmal wie alt man geworden ist.
Aber bevor die Schule startete, hatte ich noch eine knappe Woche, um den Jetlag los zu werden und mich etwas einzuleben. Das war auch die richtige Entscheidung, denn der Jetlag war dieses mal nicht ohne. Kein Wunder bei 12 Stunden Zeitunterschied. Mehr Zeitunterschied geht nicht. Zusätzlich hatte ich noch ein paar to-do's auf meiner Liste´:
- Drucker kaufen, um für den Fall der Fälle wichtige Dokumente auszudrucken, unterschreiben und stempeln, sowie wieder Einscannen und verschicken zu können.
- nach einem Mietwagen oder günstigen Gebrauchtwagen Ausschau halten, damit ich flexibel bin, die Insel oft erkunden kann und natürlich am allerwichtigsten von Honolulu nach Kailua mit meinem Kite-Equipment komme, um an einem der bekanntesten Kitesurfspots der Welt oft Kitesurfen zu können.
- Schulweg erkunden, Lebensmittel kaufen und ganz wichtig: ins Meer springen und tief durchatmen.
Das war mit einer der schönsten Gefühle. Mitten im türkis blauen Wasser mit Blick auf die Palmen einfach mal die Seele baumeln zu lassen und sich zu sagen, dass man angekommen ist, Angekommen an einem Ziel für die nächsten Monate.
Nach ein paar Erkundungsfahrten quer über die Insel war es dann endlich soweit.
Der erste Schultag am Montag den 25.04.2022 brach an. Mega aufgeregt lief ich zur Schule. Nicht aufgeregt, weil ich nicht wusste was mich erwartet und ich lauter neue Leute kennenlernen werde, sondern aufgeregt, weil ich einen Einstufungstest durchlaufen musste, welcher aus einem mündlichen und schriftlichen Teil bestand.
Ich hasse Tests! Da wusste ich wieder was ich an der Schulzeit nicht vermisst habe! Leider packt mich bei Tests immer die Nervosität und ich vergesse viele einfache Dinge, die man sonst immer wusste. Naja, Augen zu und durch. Im Endeffekt hatte ich ja nix zu verlieren, sondern mache die Schule ja nur für mich und nicht für eine berufliche Zukunft.
Zusammen mit einigen anderen Neuankömmlingen saß ich nun in einem Klassenraum und wartete darauf, dass ein Lehrer uns Willkommen hieß und uns testete.
Zuerst war der schriftliche Test an der Reihe und wie zu erwarten war vergaß ich viele einfache Dinge und ärgerte mich im Nachhinein darüber. Anschließend bat mich der Lehrer Griff in einen anderen Raum und vollzog mit mir den mündlichen Test. Dieser gefiel mir wesentlich besser, weil wir einfach ein Smalltalk über alltägliche Dinge im Leben hatten. Schlussendlich wurde ich in B2 eingestuft und wurde so einer Klasse zugeteilt. Die Klasse ist bunt gemischt mit Schülern aus Korea, Japan, Italien und vor allem mit vielen Schülern aus der Schweiz. Erstaunlicherweise bin ich der einzige Schüler aus Deutschland in meiner Klasse. Was aber für mich eher positiv war, da ich die Hoffnung hatte so mehr Englisch zu sprechen. Schlussendlich muss ich nach 43 Tagen sagen, dass ich hier zwei Sprachen lerne. Und nein, die zweite Sprache ist nicht Hawaiianisch, sonder Schweizerdeutsch. Auch nicht schlecht muss ich sagen.
Nach den Tests und der Einführung in den Unterrichtsablauf, sammelten sich die Neuankömmlinge vor der Schule. Wir entschieden gemeinsam noch etwas essen zu gehen und gingen zum Food-Corner in einer Mall um die Ecke. Dort schnappten wir uns etwas von Panda-Express und tauschten in den ersten Gesprächen die üblichen Dinge aus, wie wer woher kommt und wie lange bleibt etc..
Ich lernte viele nette Leute kennen mit denen ich in den darauf folgenden Wochen viel unternahm und ich sagen muss tolle neue Freundschaften entstanden.
Aber dazu mehr in der nächsten Episode von Mülli auf Reisen...
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