Nach 3 1/2 Monaten kann ich nun ein Feedback geben und sagen, dass Sprachreisen etwas tolles sind und ich jeden dazu nur ermutigen würde, der sowas mal in betracht ziehen sollte. Denn wie Ihr bereits wisst, habe ich diesen Schritt als erstes auf meiner Weltreise getan, um mein Englisch zu verbessern, damit ich für die nächsten Reiseziele gewappnet bin.
Hat dies geklappt? Ich denke Rückblickend kann ich schon sagen, dass ich etwas besser geworden bin, neue Vokabeln gelernt habe und meine Grammatik verbessert habe.
Aber am aller wichtigsten ist, dass ich nicht mehr so schüchtern bin zu Sprechen und auch nicht mehr so die Angst habe etwas falsch zu machen. Einfach drauf los reden! Die andere Person wird dich schon verstehen und nur Übung macht den Meister. Schließlich bekam ich oft von Einheimischen das Lob, dass doch mein Englisch wunderbar ist und ich mir keine Gedanken machen soll. Viele Einwohner in den USA sprechen nicht mal ansatzweise so gut, wie wir Schüler es taten. Das gab einen Mut und Sicherheit.
Hätte der Lernerfolg besser sein können und lag es an der Schule?
Ich denke ja und nein. Es ist schwer zu sagen, da wir in den ersten Wochen und Monaten nicht wirklich fanden, dass wir besser geworden sind. Aber wenn man es genauer betrachtet, dann wurden wir es definitiv, weil wir neue Wörter beim sprechen benutzten, unsere Grammatik verbesserten und auch so ziemlich alles verstanden und lückenlose Unterhaltungen und Diskussionen führen konnten. Ohne den Unterricht vor Ort wäre der Erfolg sicherlich nicht der gleiche gewesen. Klar hatte die Schule alte Unterrichtsmethoden und praktizierte oft die Lehrmethoden nach Buch, was oft einschläfernd war. Jedoch gab es auch viele Lehrer, die mit Ihrem Humor und Ihrer Energie den Unterricht dann doch noch etwas interessanter gestalten konnten. Vielen Dank dafür! Außerdem lag es auch an uns selbst, denn wie bereits in den Beiträgen zuvor erwähnt, waren sehr viele Schweizer an der Schule und wir sprachen nach der Schule oft Deutsch / Schweizer Deutsch statt Englisch. Als kleiner Tipp für diejenigen, die sowas auch vorhaben: Integriert Leute in eure Gruppe, die nicht eure Sprache sprechen, dann sprecht ihr automatisch nur noch Englisch, damit jeder etwas versteht.
Hätte die Schule etwas besser machen können?
Ich weiß nicht wie die Vorgaben der Regierung sind und ob die Schulen sich an gewisse Lehrpläne halten müssen, um ein F1 Visum ausstellen zu können, jedoch würde ich mir manchmal weniger Buch und mehr Freiheit der Lehrer bezüglich gewünschte Themen der Schüler wünschen. Gerade bei Sprachreisen, wobei es fast 2/3 der Schüler mehr um das Sprechen und eine gute Zeit geht, als um strickte Übungen nach Lehrplan.
Zusätzlich ist das Angebot der Freizeitaktivitäten schon nicht schlecht, aber ausbaufähig. Viele Schüler wünschen sich sicherlich als Beispiel einen von der Schule organisierten Surfkurs über längere Zeit, wenn sie sich für Hawaii entscheiden. Da besteht Handlungsbedarf. Da bekam man oft bessere Angebote der EF gegenüber der IIE mit. Aber so komme ich zur nächsten Frage:
Warum entschied ich mich für die IIE und nicht für die EF (zur Aufklärung: das sind zwei verschiedene Sprachschulen, welche auf Hawaii unterrichten) ?
Ursprünglich wollte ich zur EF gehen, weil deren Internetauftritt und deren Kataloge für Sprachreisen super aussahen! Sie waren immer weit oben beim Google Ranking gelistet und haben an sich einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Jedoch sind die Preise der EF ziemlich ordentlich und die Unterstützung für die Unterkunftssuche vor Ort ziemlich eingefahren und nicht zufriedenstellend. Mit 35 Jahren wollte ich auch mein eigenes Zimmer in einer Unterkunft haben und es nicht mit anderen Studenten teilen oder in einer Gastfamilie untergebracht werden, da ich ab und zu auch noch remote arbeiten muss und dafür meine Ruhe benötige. Dies über die EF mit zu organisieren war leider nicht möglich und ich hörte auch schon von vielen ehemaligen Schülern, dass sie gerade bezüglich Unterkünfte mit der EF sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben (genaueres könnt Ihr gerne von mir persönlich erfahren, wenn Ihr mich direkt anschreibt. Ansonsten würde das jetzt den Blog-Beitrag sprengen).
Also entschied ich mich eine Unterkunft selbst zu suchen und nur den Unterricht über EF buchen zu wollen. Eine Unterkunft auf Hawaii für einen längeren Zeitraum zu buchen, welche auch noch bezahlbar ist, ist jedoch nicht so einfach und beansprucht Geduld.
Im Endeffekt nach vielen Mails und Versuchen etwas zu bekommen, sagte ich mir nach einem halben Jahr Suche "Frech kommt weiter" und ich schickte einfach mal mehreren Unterkünften meine Preisvorstellung via AirBnB, um in Verhandlungen treten zu können, was auch glücklicherweise erfolgreich endete. Danach meldete ich mich wieder bei der EF mit der erfreulichen Nachricht, dass ich eine Unterkunft habe und den Unterricht buchen möchte. Daraufhin erhöhte die EF den Preis erneut und meinte, dass auch nicht wirklich mehr als 500€ Rabatt drin wären, welches immer noch über dem alten Preis liegen würde. Dies verärgerte mich sehr und dummerweise begann ich erst dann nach Alternativen zu suchen und stoß über die ESL (andere Vermittlungsagentur für Sprachreisen) auf die IIE in Hawaii. Nach einem sehr erfreulichen Telefonat mit der ESL wurde ich dann aufgeklärt, dass ich bei denen nur etwa 1/3 von dem Preis zahlen müsste, welchen ich bei der EF hätte zahlen müssen. WOW! Ich war sprachlos.
Und da die EF sich quasi wöchentlich bei dir meldet, bis du einen Vertrag bei denen unterschrieben hast, konfrontierte ich die Agentur mit dem neuen Preis der ESL. Es kamen nur unqualifizierte Aussagen wie: "Man kann Mercedes nicht mit Opel vergleichen" etc.. Unglaublich! Letztendlich wollte die EF Mitarbeiterin das Angebot der ESL, damit sie dies Ihrem Chef vorlegen kann, um so einen größeren Rabatt auszuhandeln. Schluss aus endlich senkte die EF Ihren Preis auf 2/3 des ursprünglichen Preises, welches immer noch wesentlich teuerer als das der ESL war und ich mich gleichermaßen verarscht fühlte, da ja vorher nur 500€ drin waren. Also ab zur IIE über die ESL (für den Preisunterschied war dann locker der Gebrauchtwagen auf Hawaii drin). Außerdem bündelte die IIE Ihren Unterricht auf Vormittags und die EF teilte diesen auf Vormittags und Nachmittags auf. Das war ein weiterer Grund lieber die IIE zu nehmen. Denn so konnte man besser Ausflüge Nachmittags planen.
Eingeschlafen? Sorry, beim schreiben habe ich selbst bemerkt, dass ich mich vielleicht etwas zu doll in Rage geschrieben habe, da mich das Thema und die EF echt geärgert hatte. Vielen von euch interessiert es vielleicht nicht, jedoch könnte es eine Warnung für diejenigen sein, die sich in Zukunft selbst mal dazu entschließen oder für Ihre Kinder etwas suchen. Bitte vergleicht die Agenturen, liest die Erfahrungsberichte, lasst euch nicht immer von der besten Werbung täuschen und geht am besten mit den Schulen in direkte Verbindung ohne Zwischenanbieter! Die Beantragung der Unterlagen für das F1 Visum ist nicht so schwer wie Ihr denkt und ihr schafft das auch ohne Agentur.
Ein Sprachaufenthalt lohnt sich jedoch meistens erst ab einer längeren Zeit. Wenn ihr nur 2-3 Wochen habt, dann macht doch lieber einen normalen Urlaub draus und genießt die Zeit. Die meisten buchten 4-8 Wochen und hatten genauso wie ich, die Zeit ihres Lebens. Nicht weil sie sich wesentlich im Englisch verbesserten, sondern weil sie wunderbare Menschen kennengelernt und atemberaubende Ausflüge mit Ihnen zusammen gemacht haben. Ich würde den Eltern und Sprachaufenthalt-Interessenten gleich den Zahn ziehen wollen sich wesentlich zu verbessern in der kurzen Zeit. Ihr verbessert euch, ohne Frage, aber vielleicht nicht wie erhofft. Auf der anderen Seite erlebt Ihr eine der besten Zeiten, die Ihr je hattet und allein dafür ist es schon sehr wertvoll solch eine Sprachreise einmal im Leben gemacht zu haben. Also falls meine Nichten mitlesen sollten, ich versuche mal eure Ellis zu überreden, dass ihr auch die Chance haben werdet! Der Onkel unterstützt da natürlich auch gerne. Bzw. wenn ich mal Kinder haben sollte, dann bekommen die definitiv die Chance von mir ermöglicht. Es wird euch prägen und ewig in Erinnerung bleiben. Nur für Hawaii / USA solltet Ihr mindestens 21 Jahre sein, sonst könnt Ihr nichts trinken (kleiner Spaß am Rande).
Bleibt Ihr jedoch länger als der Durchschnitt (4-8 Wochen), dann verbessert ihr euch vielleicht mehr, jedoch müsst Ihr dabei zusehen, wie viele eurer Freunde gehen und die Abschiede fallen oft nicht leicht. Ihr werdet zwar auch wieder neue Freunde finden, aber es ist oft nicht so einfach, weil die Neuankömmlinge meist die ganzen Ausflüge machen wollen, die du bereits schon gemacht hast und daher nicht mehr unbedingt dran teilnimmst, weil es oft auch eine geldliche Sache ist. Daher informiere dich am besten vorher bei der Schule von wann bis wann und wie lange die meisten Schüler bleiben, damit du dich in dieser Zeit anschließen kannst.
Und falls du noch Fragen haben solltest und Tipps und Informationen benötigst, dann kannst du mich jederzeit gerne anschreiben.
Ich hab die Zeit auf jeden fall sehr genossen und freue mich schon darauf viele Freunde von hier in der Zukunft wieder zu sehen.
Sooo, reicht jetzt mit dem Blog-Eintrag. Der ist jetzt lang genug und schläfert sonst nur ein. Der Titel sollte eigentlich erst "Mahalo Hawaii" sein und über mehr handeln, als nur die Schule, jedoch kann ich niemanden zumuten jetzt weiter zu lesen. Vielleicht bin ich auch schon selbst müde und schlafe gleich auf meinem Bett hier im Hotelzimmer in Bogotá / Kolumbien ein (lach). Ja richtig gelesen, ich bin nicht mehr auf Hawaii seit gestern! Aber dazu mehr in dem nächsten oder übernächsten Blog-Beitrag.
Euer Mülli ;-)
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