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AutorenbildMuelli87

Stairway to Heaven

Wieder ist eine Woche vergangen und ich versuche euch jede Woche einen Blogeintrag zu veröffentlichen. Ich denke das sollte nicht zu wenig und auch nicht zu viel sein, denn irgendwie muss man erst einmal die Zeit dafür frei schaufeln. Hört sich lustig an, aber an jedem Tag liegt irgendetwas an und es wird nie Langweilig. Daher rennt die Zeit auch so unheimlich schnell.


Woran das liegt? Ganz klar an den tollen Menschen die ich hier kennengelernt habe. Denn direkt nach den ersten Schultagen und gemeinsamen Essen, verabredete ich mich mit anderen Neuankömmlingen zu gemeinschaftlichen Ausflügen. Jeder aus Deutschland würde jetzt sicherlich an die schönsten Strände von Hawaii denken, welche zu erkunden sind und sicherlich an erster Stelle stehen, wenn man hier ankommt. Aber nein, ich bin hier umgeben von vielen verrückten und lieben Schweizern, die einfach ganz viel "Wandern" im Kopf haben. Ich dachte mir so dabei: "Geil, warum nicht"!

Die Freunde in der Heimat würden mich killen, wenn ich mit dem Vorschlag kommen würde wandern zu gehen. "Also lasst uns gehen!" Nur unterschätze niemals Schweizer! Ich glaube mittlerweile, dass die irgendwie Wandern als Schulfach hatten oder als Volkssport betreiben. Puuuhhh... ich dachte ja schon ich bin recht fit und traue mir so manches zu, aber ich kam so einige Male ganz schön ins schwitzen. Die Jungs und Mädels rennen ja halb die Berge hoch. Respekt!


Eine Idee wohin die erste Wanderung gehen sollte? Natürlich gleich zu den "Stairways to Heaven". Eine der längsten und anspruchsvollsten Wanderungen auf Hawaii. Aber auch gleichzeitig eine der bekanntesten und illegalsten. Also warum nicht gleich damit beginnen. Schließlich hatte ich diese bei meinem letzten Besuch auf Hawaii vor 3 Jahren nicht geschafft und wollte es unbedingt nachholen. Wir holten uns vorab Informationen von anderen Mitstudenten und Lehrern ein, worauf wir zu achten haben und was erlaubt war und was nicht. Es gibt zwei Wege zu den Stairways to Heaven. Der eine ist recht kurz, aber auch illegal und wird von der Polizei rund um die Uhr bewacht. Grund dafür ist die Gefahr eines Absturzes, da die Treppen nicht mehr sicher genug sind. Denn vor vielen Jahren beschädigte ein starker Sturm diese und bis heute gab es keine ausreichende Reparatur, um die Sicherheit wieder zu gewährleisten. Der andere Weg, welcher der legale Weg genannt wird, ist eigentlich gar nicht legal, sondern nur geduldet und nicht wirklich überwacht. Der Weg geht 10km pro Richtung erst durch den tiefsten Jungle und anschließend Steilberg auf. Wir hatten einen diesigen und windigen Tag erwischt, welcher auch ab und zu durch leichten Nieselregen den Aufstieg sehr matschig und rutschig gestalten sollte. Da es aber keine Seltenheit ist, solch Tage zu erwischen, wurden bei den steilen Abschnitten Seile befestigt, um sich sicher heraufziehen und herab seilen zu können. Es war absolut abenteuerlich.

Schritt für Schritt kämpften wir uns über teils schmale Wege mit tiefen Abgründen den Gipfel näher. Auch wenn es anstrengend und oft nicht ungefährlich war, genossen wir jede Sekunde, denn solch einen Wanderweg mit einer derartig grandiosen Kulisse von grünen Bergen, gibt es nur selten auf der Welt zu sehen.


Angekommen am Gipfel war es dann endlich soweit. Wir sahen die Stairways auf der anderen Seite. WOW. Vielleicht war der Blick an diesem Tag nicht der schönste, weil es recht neblig und bewölkt war, aber das Gefühl den Berg erklommen und sich den Traum erfüllt zu haben die "Stairways to Heaven" zu sehen ist einfach unbeschreiblich. Die Glücksgefühle sprudelten nur so in einem und ein dickes Grinsen überzog das ganze Gesicht. Man vergaß alles Negative in diesem Moment. Negative Sachen wie zum Beispiel warum ich Idiot vorab das Wetter nicht gecheckt habe und mein Rucksack voller Technik wie Drohne, Kamera etc. ist, aber ohne Wind- und Regenjacke! Naja warum auch leicht und bequem eine Bergwanderung machen, wenn man es auch mit einem schweren Rucksack machen kann, der sich anfühlt als ob man Steine schleppt.

Und die Drohne raus holen, um atemberaubende Flugaufnahmen von den Stairways zu machen, war leider auch nicht drin, da es erstens zu nebelig war und zweitens der Wind zu stark fegte. Also ich möchte nicht übertreiben, aber ich denke wir hatten kurzzeitig Windspitzen von um die 50Knoten (ca. 90km/h). Das bedeutet wohl ich muss den Aufstieg nochmal machen oder zeig euch einfach Bilder von Anderen, wie es hätte aussehen können. Und natürlich an den Abstieg zu denken, weil der gleiche Weg auch wieder zurück gemeistert werden musste. Klar hatte man bei dem Anblick der Stairways, das kribbeln in den Fingern den illegalen Weg herunter zu nehmen, weil dieser weitaus schneller wäre und man eventuell noch paar schöne Foto-Spots erreichen könnte. Der Gedanke an die Strafe dafür ließ uns aber doch wieder die 10km zurück laufen. Die Strafe würde nicht nur geldlich zwischen 1000 - 5000$ den Geldbeutel unheimlich leerer machen, sondern wenn man Pech hat, wird man sogar des Landes verwiesen. Das wollte natürlich niemand riskieren. Also hieß es kehrt machen und zurück zum Anfang.


Für den Abstieg holte Gregsy dann seinen JBL Clip raus und hämmerte uns paar tolle sounds um die Ohren. Ich liebe es ja der Natur zu lauschen, aber irgendwie machte das echt gute Laune. Es fühle sich an wie ein Wandertag zu Schulzeiten, an dem die verrückten Kinder umherspringen und ab und zu im Chor singen, wenn die Musikauswahl einem keine andere Wahl ließ. Kurz und knapp: wir hatten Spaß und waren von oben bis unten dreckig!


Neben den China Walls, war das einer der ersten Ausflüge mit Gegrsy, Mia, Svenja, Jasmine, David, Vanessa, Stefanie, Fabrizia und Co. und viele weitere folgten.

Aber dazu und zu meinen ersten eigenen Wheels auf Hawaii mehr in der nächsten Folge von Mülli auf Reisen...




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